Autobahn A 100, Abschnitt 16, Neukölln-Treptower Park

Autobahn A 100, Abschnitt 16, Neukölln-Treptower Park
21.05.2021

Der 16. Bauabschnitt der A 100 besteht aus 27 einzelnen Baustellen. 60 Firmen mit 500 Arbeitskräften sind teilweise gleichzeitig tätig. 1,5 Millionen Kubikmeter Boden wurden ausgehoben, 6 Millionen Kubikmeter Wasser abgepumpt. 650 000 Kubikmeter Beton wurden verbaut, ebenso 75 000 Tonnen Stahl. Im Zuge der Bauvorbereitungen fanden auch archäologische Grabungen statt. An der Dieselstraße wurden dabei Werkzeuge aus Feuerstein aus der Zeit etwa 3 500 bis 3 000 vor Christus entdeckt. Die Funde weisen auf eine sesshafte Dorfgemeinschaft hin, die Ackerbau und Viehzucht betrieb. Wenn in drei Jahren alle Baustellenteil miteinander verbunden sind, verlängert der neue Abschnitt die Stadtautobahn um 3,2 auf 24,2 Kilometer.

Nachdem mit dem 16. Bauabschnitt die Fortführung der A 100 bis Treptower Park im Bau ist, muss die Planung für den Weiterbau bis zur Frankfurter Allee zügig aufgenommen werden. Das Projekt schafft die Verbindung zwischen den Teilstraßennetzen in Ost und West. Im Bundesverkehrswegeplan 2030 wurden alle notwendigen Vorbereitungen dafür getroffen.

Bereits in den 50er Jahren wurde die Berliner Stadtautobahn ursprünglich als mittlerer Straßenring geplant, jedoch nur im ehemaligen Westberlin als Autobahn ausgebaut. Im ehemaligen Ostberlin besteht dieser Ring zum Teil aus leistungsfähigen Stadtstraßen. Zwischen der Landsberger Allee und dem Dreieck Neukölln fehlt ein wesentlicher Teil bis heute völlig. Dieser Mangel führt zu hoch belasteten Stadtstraßen mit negativen Folgen für die Sicherheit, die Immissionen und Anbindung der Industrie- und Gewerbegebiete. Das strukturelle Defizit an Industriearbeitsplätzen in den östlichen Berliner Stadtbezirken resultiert wesentlich aus der schlechten Anbindung dieser Gewerbegebiete an das übergeordnete Straßennetz.
Mit einem geschlossen Mittleren Ring auch in Form von Stadtstraßen würde Berlin eine funktionsfähige Straßennetzstruktur erhalten. Mit einer dann möglichen durchgängigen Wegweisung und Ampelsteuerung als Ring könnten so die Innenstadt und viele tangentiale Stadtstraßen deutlich entlastet werden. Die Probleme an den Enden des Teilringes würden aufgelöst. Im Hinblick auf die künftige wirtschaftliche Entwicklung des Flughafens BER ist die A100 eine leistungsfähige, unverzichtbare Ergänzung. Ohne dieses zentrale Straßenprojekt ist an beruhigende Straßenumbauten in der Stadtmitte nicht zu denken.
Die Investitionen von rund 700 Millionen Euro für den 13. Abschnitt werden fast vollständig vom Bund getragen. Auch der 17. Bauabschnitt bis zur Frankfurter Allee ist als fest disponiertes Projekt im Bundesverkehrswegeplan 2030 enthalten. Für die entscheidende Unterführung des Ostkreuzes wurden bereits die baulichen Voraussetzungen geschaffen.
Im Wahlkreis Neukölln 3 zieht sich bereits seit nahezu 50 Jahren die A 100 Baustelle vom Abzweig Gradestraße über den Britzer Tunnel und das Dreieck Neukölln. An der Kiefholzstraße wird die Baustelle hoffentlich 2024 unseren Bezirk verlassen.

Quellen:
• Berliner Morgenpost, 16.03.2021
• https://www.ihk-berlin.de/politische-positionen-und-statistiken-channel/verkehrsknoten-berlin/strassennetz-und-infrastruktur/a-100-3458862